Sich ohne Unterlass (wenn auch nicht länger als zwanzig Minuten) dem durchdringenden, steten Blick zweier unbekannter Augen ausgesetzt zu finden, die keine Gefühlsregung zu erkennen geben, sich nicht senken, sich nicht heben, in denen kein Wimpernschlag sich rührt, – hat man das einmal über sich ergehen lassen müssen, dann weiß man, was das Wort „schrecklich“ bedeutet.
C. J. L. Almqvist (1793 – 1866), dem schwedischen Meistererzähler, ist mit seiner Novelle ein wahres Bravourstück dessen gelungen, was man im Englischen „Gothic Novel“ nennt: Ein gewisser Richard erzählt der Gesellschaft auf einem Jagdschloss von einem Abenteuer, das ihm einmal in einer „großen englischen Hafenstadt“ widerfahren ist: Es beginnt mit der Fahrt in einer geheimnisvollen Kutsche, die ihn zu einem alten, verwinkelten Palast bringt. Dort angekommen, gehen die Verwicklungen jedoch erst so richtig los ... Dabei treibt der Autor seinen Erzähler durch eine ganze Reihe haarsträubender Erlebnisse und am Ende in einen „Showdown“, der bizarrer kaum sein könnte.
C. J. L. Almqvist
Der Palast
Novelle
Aus dem Schwedischen
und mit einem Nachwort
von Lutz Rühling
13,5 x 21 cm, 72 Seiten
Fadenheftung als Hardcover
978-3-948114-20-6
€ 17.– (D) // € 17.50 (A)