Selten hat eine Autorin derart souverän ihre ganz persönliche Welt, die Orte und Menschen ihres Lebens, ins Überzeitliche gestellt, wie die Schriftstellerin Marie Luise Kaschnitz. 1901 ineine preußisch-badische Offiziersfamilie hineingeboren, wurde sie zu einer sensiblen Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts. Nach bemerkenswerten Erfolgen als Romanautorin, Erzählerin, Lyrikerinund Verfasserin von Hörspielen, wandte sie sich später der reflektierenden Prosa zu. In ihren kurzen Prosastücken, oft verdichteten Tagebuchaufzeichnungen, reagierte sie auf die immer komplexer werdende Welt und präparierte mit besonderem Blick die Substanz desLebens heraus. Dabei wurde ihr das alte Familiengut Bollschweil bei Freiburg immer mehr zum geistigen Kraftzentrum. Zwar lebte sie viele Jahre an der Seite ihres Mannes, des Archäologen Guido Freiherr Kaschnitz von Weinberg, in der Mittelmeerregion. Doch kehrte sie immer wiedernach Bollschweil zurück, um dort zu schreiben und Bilanz zu ziehen.
Text: Bernd Erhard Fischer
Photographien: Angelika Fischer
13,5 x 21 cm, 32 Seiten, geheftet
ca.45 Abbildungen in Duoton
978-3-937434-53-7 € 7.80