Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) gehört ohne Zweifel zu den großen Provokateuren der europäischen Geistesgeschichte. Wie bei kaum einem anderen Denker sind seine radikalen und zugleich globalen Überlegungen dabei auf das Engste mit seinem Leben verknüpft. Im Jahre 1874 stellte er sich die Frage: Wie unterstützt man die Genesis des philosophischen Genius? Und seine Antwort lautete: Reisen, Freiheit vom Nationalen. Nicht durch Philosophieprofessoren. Fünf Jahre später nahm er sich diese Freiheit und begab sich auf die Reise. Es begann eine zehn Jahre währende Wanderschaft, die zugleich eine stete Suche nach der Wahrheit und nach bleibenden Werten war. Nietzsches Spaziergehe-Existenz hat Spuren hinterlassen. In den wenigen Jahren seiner bewussten Lebenszeit besuchte er zahllose Landschaften und mehr als 150 Orte in Mitteleuropa. Von Röcken führte sein Lebensweg über Naumburg nach Bonn und Leipzig. Er ging für ein Jahrzehnt nach Basel und lebte in Sorrent, Venedig, Genua, Sils-Maria, Nizza und Turin – und nicht nur dort. Zuweilen blieb er nur wenige Tage, manchmal kam er zurück …
Es steht Niemandem frei, überall zu leben; und wer grosse Aufgaben zu lösen hat, die seine ganze Kraft herausfordern, hat hier sogar eine sehr enge Wahl. Aus: Ecce homo, 1888
Text: Mathias Iven
Photographien:Angelika Fischer
13,5 x 21 cm, 56 Seiten Fadenheftung,
„Englische Broschur“ mit Schutzumschlag,
zahlreiche Abbildungen in getöntem Duoton
978-3-937434-34-6 € 12.00